Das Projekt
Unsere Ziele
Mit Nuclear Justice Now! wollen wir in der Zivilgesellschaft und bei deutschen Entscheidungsträger*innen ein Bewusstsein für die Gefahren und Folgen von Atomwaffen und Atomwaffentests schaffen und die Notwendigkeit eines Verbots von Atomwaffen unterstreichen. Dabei wollen wir nicht nur über die Betroffenen reden sondern sie selbst zu Wort kommen lassen.
Wir wollen den Druck auf verantwortliche Politiker*innen erhöhen, ihre Versprechen zu Opferfonds und Mittel für Umweltsanierung in die Tat umzusetzen.
Gleichzeitig soll das Projekt unsere Forderung nach dem Beitritt Deutschlands zum AVV voranbringen.
Unser Vorhaben
Die Aktivisten Matthew John, Benetick Kabua Maddison und Marino Morris (Foto von links nach rechts) der „Marshallese Educational Initiative“ (MEI) aus den USA werden während ihrer Zeit in Deutschland an verschiedenen öffentlichen Informationsveranstaltungen und Podiumsdiskussionen für die Zivilgesellschaft teilnehmen, zu denen auch Expert*innen, darunter Wissenschaftler*innen und Politiker*innen, eingeladen sind.
Die Aktivist*innen werden sich außerdem zu Gesprächen mit Vertreter*innen des Auswärtigen Amtes und Mitgliedern des Bundestages treffen.
Da Kunst und Musik einen großen Teil des Aktivismus der Betroffenen ausmachen, wird es bei den Events auch musikalischen Input geben.
Termine
- 29. Mai: Frankfurt am Main
- 31. Mai: Marburg
- 31. Mai: Weimar
- 2. Juni: München
- 3. Juni: Stuttgart
- 5. Juni: Karlsruhe
- 6. Juni: Bonn
- 7. Juni: Köln
- 8. Juni: Aachen
- 9. Juni: Aachen an der RWTH Aachen
- 10. Juni: Hamburg
- 11. Juni: Berlin – Vortrag im Rahmen der IPPNW-Jahrestagung
- 12. Juni: Berlin
Hintergrund
Mit dem Projekt ‚Nuclear Justice Now!‘ machen wir auf die über 2.000 Atomwaffentests aufmerksam, die bis heute zu unermesslichem Leid führen.
Nach einer Studie der internationalen Ärztinnen und Ärzte zur Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) kam es allein durch oberirdische Atomwaffentests bis zum Jahr 2000 zu 430.000 zusätzlichen Krebstoten. Diese betroffenen Regionen liegen fernab von den testenden Staaten und sind überwiegend von einer nicht-weißen Bevölkerung und ethnischen Minderheiten bewohnt.
Die USA führten zwischen 1946 und 1958 67 Atombombentests auf den Marshallinseln durch. Einige Atolle wurden dadurch unbewohnbar. Die Bewohner*innen wurden vor und während der Tests nicht informiert und geschützt, über die humanitären und ökologischen Folgen der Tests wurde gar nicht oder viel zu spät aufgeklärt. Die daraus resultierenden Umwelt- und Gesundheitsschäden, sowie die in den Gebieten weiterhin bestehenden Risiken wurden nicht erfasst. Angemessene Hilfen und Entschädigungen für die Opfer sind bis heute nicht erfolgt.
Als ehemalige Kolonialmacht dieser Inseln und Staat der nuklearen Teilhabe trägt auch Deutschland eine Verantwortung gegenüber den betroffenen Menschen.
Außenministerin Annalena Baerbock sprach sich auf der 10. Überprüfungskonferenz des Nichtverbreitungsvertrags (NVV) im August 2022 für die Zusammenarbeit beim Opferschutz und bei der Sanierung von durch Atomwaffentests verseuchten Flächen aus. Bereits im Statement der 1. Vertragsstaatenkonferenz des Atomwaffenverbotsvertrags (AVV) im Mai 2022 in Wien betonte die deutsche Delegation “positive Verpflichtungen”, wie Umweltsanierung und Opferentschädigung. Auch in den Leitlinien für Feministische Außenpolitik ist festgehalten, dass Bestrebungen zur Anerkennung und Entschädigung der Opfer von Atomtests unterstützt werden.
Wer wir sind
Das Projekt ist eine Kooperation der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK), des Netzwerk Friedenskooperative und der Marshallese Educational Initiative (MEI).
Beteiligt an der Planung und Umsetzung des Projekts sind junge Mitarbeitende und Ehrenamtliche aus den zwei oben genannten deutschen Organisationen. Sie alle waren Teil der Jugenddelegation der DFG-VK zur 10. Überprüfungskonferenz des NVV, wo sie die jungen Aktivist*innen von den Marshallinseln kennenlernten und die Idee zum Projekt entstand.
Unsere Unterstützer*innen und Kooperationspartner*innen
Das Projekt wird möglich gemacht durch die finanzielle Unterstützung der Bertha-von-Suttner-Stiftung, ICAN International, der GLS Bank und der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen.
Das Alois-Stoff-Bildungswerk der DFG-VK in NRW ist Kooperationspartner des Projekts.
In Thüringen und Nordrhein-Westfalen werden die Events in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen und der Heinrich Böll Stiftung NRW durchgeführt.
Noch immer haben wir finanzielle Unterstützung nötig. Hier kannst du unser Projekt unterstützen.